Bei bestem Herbstwetter konnten Bürgerinnen und Bürger beim alljährlichen Krauteinschneiden des Gartenbau- und Verschönerungsverein Notzing e.V. kräftig hobeln und stampfen. Organisiert wurde die traditionsreiche Veranstaltung von Vorstand Anton Hartshauser mit tatkräftiger Unterstützung von Mitglied Ute Kauer. Das Kraut stammt aus lokalem Anbau und wurde von Landwirt Friedl Hofmüller für geliefert. Auf der eigens gebauten Arbeitsvorrichtung mit insgesamt vier Hobelplätzen wurden die Krautköpfe gersapelt und in den darunterstehenden Behältern gesammelt. „Im Schnitt schafft man etwa fünf Kilo in zehn Minuten“, berichtet Ute Kauer. Der fleißigste Teilnehmer verarbeitete unglaubliche 26 Kilogramm Weißkraut in rekordverdächtigen zwanzig Minuten.
Nach dem Hobeln wurde das Kraut lagenweise mit Salz, Äpfeln und wahlweise Gewürzen in die speziellen Krautfässer eingefüllt und gestampft. Anschließend verschließen Beschwerungssteine das Fass und der mit Wasser aufgefüllt Rand verhindert das Eindringen von Keimen. So eingelegt gärt das Kraut rund fünf Wochen bei 20 Grad zu Hause bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Nach etwa sechs Wochen ist es verzehrfertig – als Rohkost oder klassisch gekocht mit Wein, Salz und Gewürzen. Dass die Aktion des Gartenbauvereins auch zukunftsfähig ist, zeigt die Familie Feuerer. Papa Hans und sein Sohn Christian kommen schon seit acht Jahren gemeinsam nach Notzing. Mit Routine und viel Freude verarbeiten sie die Kohlköpfe und füllen damit ihren Vorat für den Winter auf. Das Krautschneiden ist für viele mehr als nur ein Arbeitseinsatz – es ist ein Stück gelebte Dorfgemeinschaft. Der Gartenbauverein sorgt damit nicht nur für frisches Sauerkraut, sondern auch für den Erhalt einer alten handwerklichen Tradition, die in Notzing bis heute lebendig ist.
Für Sie berichtete Sabrina Netzer.
















