Lola hilft – Grundschülerin initiiert Spendenaktion für ukrainische Flüchtlinge

Kategorie: Aktuelles

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Lola Büttner mit ihrem Helfer-Team Oma Anne Kurth (links) und Mama Julia Büttner (rechts)

Lola ist erst acht Jahre alt, aber sie ist fest entschlossen etwas gegen die Folgen des Krieges in der Ukraine zu tun. Trotz Eiseskälte im Schneegestöber, leuchten die strahlend hellblauen Augen der Zweitklässlerin. Aufgeregt springt sie in ihrem bunten Schneeanzug im Innenhof von Monika und Georg Stemmer hin und her.

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Dabei behält Lola ihre Mama Julia Büttner und Oma Anne Kurth fest im Blick. Schließlich schleppen ihre „Helferinnen“ wunderbare Backwerke in die beheizte Scheune zu bereit stehenden Biergartentischen, die die Unterlage für ein imposantes Kuchenbuffet darstellen. Vorsichtig platziert Lolas „Mama-Oma-Team“ einen Wolken-, dann einen Papageien- und schließlich den Multivitaminkuchen zwischen der wartenden und Frühling verheißenden Puddingkreation mit frischen Erdbeeren und Sahnetüpferl und der meisterhaft verzierten Mandarinenschmetterlingstorte.

Dazu gesellen sich weitere mehr als 40 liebevoll zubereitete Schlemmerträume talentierter Hobby-Bäckerinnen. „Beim Wolkenkuchen habe ich den Teig gebacken“, berichtet Lola treuherzig. Der Anblick und Duft des unwiderstehlichen „Hüftgolds“ bringt sogar überzeugte Fastenanhänger in Versuchung. Genau das wünscht sich Lola! Denn heute darf es gerne ein Stückchen mehr sein: „Die Leute sollen für den Kuchen spenden, denn das Geld soll für alle Familien der Ukraine sein“, erklärt die Kleine, deren Herz mindestens so groß ist wie die riesige gebastelte gelb-blaue Gabenbox und der Wunsch sie möglichst gut zu füllen. „Als ich mitbekommen habe, dass Russland die Ukraine angreift, dachte ich, dass ich der Ukraine helfen könnte“, beschreibt Lola sehr ernst ihren Antrieb für ihr Engagement. Empathie für Schwache Von Beginn an bekommt die Schülerin die völkerrechtswidrige Invasion der Russen in die Ukraine mit, zeigt viel Empathie insbesondere für die Mütter, die mit ihren Kindern vor Zerstörung und drohenden Tod in Richtung Westen fliehen müssen. „Vor allem durch das Radio, morgens auf dem Weg zur Schule, hat sie viel gehört.

Lola

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»Als ich mitbekommen habe, dass Russland die Ukraine angreift, dachte ich, dass ich der Ukraine helfen könnte.«

Lola Büttner (8), Initiatorin Kuchenaktion

Aber auch durch die ukrainische Pflegekraft ihrer Uroma, die sich große Sorgen darüber machte, wie sie ihre Kinder vor dem Angriffskrieg sicher nach Deutschland bekommt“, erklärt Julia Büttner.„Dazu geht In Lolas Parallelklasse ein Kind, das mit seiner Mama und dem neugeborenen Geschwisterchen geflohen ist. Andere, die wir kennen, haben Flüchtlinge aufgenommen. Das Thema ist greifbar, nicht mehr weit weg, sondern im Gegenteil ganz nah.“ Ihre Tochter beginnt bereits in den ersten Tagen viele Fragen zu stellen, versucht das Unbegreifliche zu verstehen. „Lola hat gewusst, dass Krieg kein gutes Wort ist, aber nicht, was das ist und bedeutet. Wie auch? Ich habe dann versucht kindgerechte Antworten zu geben“, sagt Julia Büttner. Eine Idee zieht viele mit Die zweifache Mutter kennt die ausgeprägte „soziale Ader“ ihrer Großen, die immer sofort zur Stelle ist, wenn es darum geht, anderen unter die Arme zu greifen. So verwundert es Julia Büttner kaum, als Lola ihren Wunsch äußert, helfen zu wollen: „Es war ihr einfach eine Herzensangelegenheit. Es ging darum, etwas zu finden, was sie stemmen kann, um Spenden einzunehmen. Ich glaube, dass es wichtig ist, sich zu überlegen, welche Hilfe man leisten kann.“ Lola hört aufmerksam zu und nickt zustimmend: „Ich habe mit meiner Mama darüber geredet und bin ich auf die Idee gekommen, Kuchen zu backen und den zu verkaufen.“ Im Anschluss reicht ein kurzes Gespräch mit Monika und Georg Stemmer, um die beiden für die Umsetzung ihres Plans zu gewinnen, erzählt Julia Büttner: „Sie waren sofort Feuer und Flamme, haben ein Gebäude auf ihrem Hof für die Aktion zur Verfügung gestellt, mit Bänken und Heizung ausgestattet.“ Auch andere Freiwillige beteiligen sich sofort, und gehen mit viel Enthusiasmus und noch mehr Können ans Backwerk. Die Kasse klingelt Der Erfolg ist überwältigend. Nach nur einer Stunde und 20 Minuten sind alle Kuchen bis auf den letzten Krümel weg: „Die Leute sind quasi wie die Heuschrecken über uns hergefallen“, lacht Mama Julia Büttner laut und meint begeistert: „Alle waren so großzügig, manche haben für drei Stück Kuchen 50 Euro gegeben, einfach toll. Besonders schön war der Besuch der Ukrainerinnen mit ihren Kindern, die hier in der Gemeinde untergekommen sind.“ Die fehlenden Sprachkenntnisse auf beiden Seiten, machen Blicke um Längen wett: „Sie spiegelten so viel Dankbarkeit für diese Hilfe, das sprach einfach Bände“, stellt Julia Büttner fest.“

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Am Ende des Tages kann Lola rundum stolz auf Großartiges sein. Ihre Kuchenaktion bringt beachtliche 2510 Euro für den Helferkreis Oberding: „Ich konnte es selbst kaum glauben, als wir gezählt haben. Mich hat es wirklich gefreut für meine Tochter und Andrea Hartung vom Helferkreis war richtig gerührt“, schildert Julia Büttner. Die kleine Lola mit dem riesigen Herz für andere ist glücklich über die Summe und sagt schlicht, aber beeindruckend: „Ich freue mich sehr und besonders darüber, dass die Kinder und ihre Mütter hier bei uns sind. Ich möchte, dass sie sich wohlfühlen und wissen, dass sie in Deutschland willkommen sind und Freunde haben.“

„Vor allem durch das Radio, morgens auf dem Weg zur Schule, hat sie viel gehört. Aber auch durch die ukrainische Pflegekraft ihrer Uroma, die sich große Sorgen darüber machte, wie sie ihre Kinder vor dem Angriffskrieg sicher nach Deutschland bekommt“, so Julia Büttner.

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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