Zum 95. Geburtstag gratulierendem rüstigen Jubilar Konrad Gerbl (Mitte) Bürgermeister Bernhard Mücke, Lebensgefährtin Anneliese Mair, die beiden Enkel Jonas und Lukas Italiaander, Sohn Stefan Gerbl und Schwiegertochter Karin Italiaander (v.li).
Bürgermeister und Landrat gratulieren
Dass er vor wenigen Tagen seinen 95. Geburtstag feiern konnte, ist kaum zu glauben, man würde Konrad Gerbl um einige Jährchen jünger schätzen. Doch es stimmt: geboren wurde er am 16. November 1930 in Oberding als eines von sechs Kindern, gut aufgeteilt in drei Tanzpaare, wie sein Vater feststellte, also drei Mädchen und drei Buben. Zur Schule ging Konrad in Oberding. Schule in den Dreißiger Jahren unterschied sich sehr von der heutigen. Er erzählt, dass damals die Klassen 1 bis 7 in einem Klassenzimmer gemeinsam unterrichtet wurden. Achte Klasse gab es nicht, dazu musste er nach Erding fahren. Sein Berufswunsch war, Lokführer auf einer E-Lok zu werden, doch dafür brauchte er eine Ausbildung als Elektriker. Lokführer ist er zwar dann doch nicht geworden, aber er fand trotzdem – wenn auch ganz woanders – seinen Traumberuf.
Wie kommt man kurz nach dem Krieg zu einer Lehrstelle? Das ging nur mit Naturalien: 1 Pfund Butter für die Vermittlung, jeden Tag 1 Liter Milch als Lehrgeld. Damit war der Weg frei für die Lehre, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Ein Jahr lang war er in Oberau bei Garmisch, „dort habe ich viel gelernt“. Auf der Suche nach einer Arbeitsstelle bewarb er sich auf gut Glück beim Kraftwerk Pfrombach. Zufällig brauchte man dort gerade einen Betriebselektriker und so wurde er eingestellt. Fernkurse in Deutsch und Mathematik folgten und er legte die Meisterprüfung ab. Mit 29 Jahren erhielt er im Kraftwerk Aufkirchen die Stelle als Werkmeister, die er 40 Jahre lang bis zum Renteneintritt innehatte.
„Das war eine schöne Aufgabe“ sagt Konrad Gerbl im Rückblick. 1963 heiratete er seine Frau Resi, 1966 baute das junge Paar das Haus in Aufkirchen, in dem Konrad nach wie vor wohnt. Ein Sohn und eine Tochter kamen zur Welt, inzwischen gibt es auch vier Enkelkinder. Seine Frau ist leider 2019 verstorben. Er fand jedoch in Anneliese Mair eine neue Lebensgefährtin, mit der er heute viel Zeit verbringt. Viele Reisen hat er in seinem Leben unternommen, immer mit dem Auto. Es ging auf die Inseln Mallorca, Korsika und Sizilien, es wurde viel geradelt und in den Bergen gewandert. Konrad Gerbl ist Mitglied beim Schützenverein und im Kriegerverein. Sein Lieblingshobby war und ist auch heute noch das Schafkopfen.
Für Sie berichtete Maria Schultz.








