Eine Führung durch das Kraftwerk Aufkirchen führte Johannes Durner (2.v.l.), Leiter der Kraftwerksgruppe Isar, durch. Auch der stellvertretende Landrat Rainer Mehringer (4.v.l.) nahm an einer Tour teil.
Der Mittlere-Isar-Kanal feierte sein 100-jähriges Jubiläum
Auf der Hüpfburg spielen, eine Bootsfahrt mit der DLRG Ortsgruppe Erding oder mit einem Feuerlöscher-Simulator einmal in die Rolle der Freiwilligen Feuerwehr Aufkirchen schlüpfen – all das war am Tag der Offenen Tür des Wasserkraftwerks Aufkirchen geboten. In diesem Jahr feiert der Mittlere-Isar-Kanal sein 100-jähriges Jubiläum.
„Was wäre der Landkreis Erding in seiner heutigen Form ohne das Kraftwerk“, meinte der stellvertretende Landrat Rainer Mehringer. Das Kraftwerk sei wichtig gewesen, um die Wirtschaft wonach dem Krieg wieder anzukurbeln und Projekte wie den Fliegerhorst Erding wären „sonst nicht möglich gewesen“. „Die Energie, die wir hier erzeugen, müssen wir nicht teuer aus dem Ausland kaufen!“
Langes Anstehen, um einen Blick hinter die Kulissen des Kraftwerks Aufkirchen zu erhaschen – alles natürlich unter Sicherheitsmaßnahmen wie einen Helm und eine Warnweste.
„100 Jahre, das ist schon ein Anlass zum Feiern“, erklärte Theodoros Reumschüssel, der Pressesprecher der Uniper Kraftwerke, im aufgebauten Festzelt. Dort spielte den Tag über das Williams-Wetsox-Trio, die bayrische Musik mit Blues kombinieren. Das Wasserkraftwerk wurde 1924 in Betrieb genommen, wobei circa 8000 Arbeiter dabei halfen es zu bauen. „Es war auch ein Strukturprogramm, um die Leute nach dem ersten Weltkrieg wieder in Arbeit zu bringen“, erzählte Johannes Durner, Leiter der Kraftwerksgruppe Isar. Insgesamt können 135 000 Privathaushalte versorgt werden, dabei ist „von den CO2 Einsparungen noch garnicht“ geredet worden, die ebenfalls sehr hoch seien. Das Wasserkraftwerk Aufkirchen sei das „beeindruckendste und größte“ von den fünf Kraftwerken: Kraftwerke Speichersee, Kraftwerk Finsing, Kraftwerk Aufkirchen, Kraftwerk Eitting und Kraftwerk Pfrombach. Mit dem Mythos, dass man bei Hochwasser mehr Strom erzeugen könne, räumte Durner auf. „Im Gegenteil, wir produzieren dann sogar weniger.“ Außerdem berichtete er von lustigen Funden im Wasser, die in der Rechenanlage auftauchen: „Wir haben sogar schon einen Einkaufswagen hochgeholt“. Um dem entgegenzuwirken und auch zu verhindern, dass Hunde in den Kanal fallen, müsste man den knapp 60 Kilometer langen Kanal einzäunen. „Das ist natürlich nicht gewollt!“
Perfekt eingebettet in die Natur ist das Kraftwerk Aufkirchen – 28 Meter seien nutzbares Gefälle und oben sei eine Wassertiefe von acht Metern vorhanden. „Reinfallen ist ungünstig.“
Für Sie berichtete Ramona Höllerer.
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