Landrat Martin Bayerstorfer, der eine Erinnerungs-Schützenscheibe an Schützenmeister Markus Öttle überreicht, und Bürgermeister und Schirmherr Bernhard Mücke.
Zusammenhalt – Tradition – den Blick nach vorne richten
Mit Stolz kann der Schützenverein Wilhelm Tell Oberding auf 100 Jahre Geschichte zurückblicken! Im Jahr 1925 fanden sich 17 junge Männer, ehemalige Mitglieder des aufgelösten Radfahrer-Vereins „Konkordia“, beim Neuwirt in Oberding zusammen, um die „Schützengesellschaft Wilhelm Tell“ zu gründen. Von 1939 bis 1949 ruhte das Vereinsleben aufgrund des 2. Weltkriegs und erst 1950 ging es mit 15 Schützen wieder weiter. 1952 war die Fahnenweihe, bei der die fast unglaubliche Anzahl von 82 Vereinen mitfeierten. Am 25. Mai nun fand – im Gründungslokal – die große Feier zum 100jährigen Jubiläum statt. Die Geschichte der SG ist ausführlich in der Jubiläumsschrift nachzulesen, die zum 100jährigen Gründungsfest erstellt wurde. Die sehr lesenswerte Festschrift berichtet nicht nur über Vergangenheit und Gegenwart des Vereins, sondern richtet auch den Blick nach vorne.
Zahlreiche Gäste und befreundete Vereine waren zum Festsonntag nach Oberding gekommen. Bereits morgens um 6.30 Uhr wurde der Vorstand mit Musik aufgeweckt, am Vormittag wurden die Gastvereine und Gäste begrüßt und man kam zu einer kräftigen Weißwurstbrotzeit zusammen. So gestärkt ging es dann zum Kriegerdenkmal, wo ein Kranz niedergelegt wurde. Unter Leitung von Pater Christian Kummer fand in der Oberdinger Kirche ein feierlicher Festgottesdienst statt.
Der anschließend geplante Festzug durch den Ort fiel leider dem Wetter zum Opfer. Die Mitglieder der Blaskapelle Finsing trotzten jedoch tapfer dem Regen und spielten, bis der etwas abgekürzte Weg des Festzugs beim Neuwirt endete und sich die Gäste im Saal an den einladend dekorierten Tischen verteilten. Hier war es voll bis auf den letzten Platz und der Vorstand freute sich, dass über 100 Tell-Mitglieder anwesend waren.
Nach dem Mittagessen standen die Festreden auf dem Programm. Schützenmeister und 1. Vorstand Markus Öttle ging in seiner Ansprache kurz auf die Geschichte des Vereins und die Planung und Vorbereitung des Jubiläumsfestes ein. Er bedankte sich bei der Gemeinde, die immer ein offenes Ohr für den Verein hat. Sein Dank ging aber auch an seine Vorgänger, insbesondere an diejenigen, die der jetzigen jungen Vorstandschaft den Generationswechsel durch gute Einarbeitung erleichtert hatten. Sein Blick richtete sich nach vorne, besonders auf die Gewinnung von Nachwuchs, „das ist unabdingbar“. Was immer wichtig war und dies auch bleibt, sind seiner Meinung nach Tradition und Brauchtumspflege, vor allem aber der Zusammenhalt im Verein.
Die Schirmherrschaft über das Jubiläum hatte der 1. Bürgermeister Bernhard Mücke übernommen. In seiner humorvollen Rede sprach er Dank und Glückwünsche aus. Er sieht die SG Wilhelm Tell als wichtigen Teil der Gemeinde und als bedeutendes Vorbild. Insbesondere bedankte er sich für die gute Jugend- und Nachwuchsarbeit.
Dass 100 Jahre Vereinsleben nicht selbstverständlich sind, betonte Landrat Martin Bayerstorfer. Seine Frage „was zeichnet Vereine aus?“ beantwortete er mit zwei Begriffen: Zusammenhalt und Gemeinschaft. Er hält es für gut, dass Jugendliche im Schützenverein lernen, mit gefährlichen Sportgeräten umzugehen. Unabdingbar dabei sind Disziplin und dass man sich an Regeln hält. Sein Wunsch für die SG Wilhelm Tell: „Mit sicherer Hand, reinem Herzen, klarem Verstand in die Zukunft gehen!“ Als Erinnerungsgeschenk überreichte er dem Verein im Namen des Landkreises Erding eine Schützenscheibe.
Bei Kaffee und einem fantastischen Kuchenbüfett wurde noch ausgiebig gefeiert. Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag gab es für alle teilnehmenden Vereine einen schön gestalteten Fahnennagel.
Für Sie berichtete Maria Schultz.