Die Abschlussklasse 2023 – Ein herausragender Jahrgang: 24 Schüler zum Quali angetreten – 24 haben ihn jetzt in der Tasche.
(vl.n.r.): Johann Deschu (Schulleiter), Lenny Roschke, Johannes Zollner, Michael Nothas, Christian Aigner, Victoria Fischer, Mario-Ionut Cioanca, Luca Holve, Peter Olah, Cedric-Luis Gürsoy, Levin Schimm, Elias Veladzic, Luca Kössinger, Yuma Metzger, Roxana Butka, , Sophie Eibl, dahinter Ann-Kathrin Bayer) Adriana Mosebach, Sudenaz Kaplan, Lilli Wolter, Emily Große, dahinter Marie Karrasch, Alina Krause, Marie-Sophie Lux, Leonie Vohburger und Ines Neidlinger (Klassenleitung)
Großartige Erfolgsquote von 100 Prozent
Geschafft! 24 Absolventen der Mittelschule sitzen ein bisschen aufgeregt in der Aula und kichern. Der Dresscode für den Anlass scheint zwiegespalten. Während die weibliche Schülerschaft auf den großen Auftritt in Abendrobe setzt, ziehen die männlichen Mitschüler den sportlich-legeren Chic vor. Lediglich das wichtigste „Accessoires“ tragen sie alle am Ende des Abends: eine Mappe mit ihrem „Quali“. Bei sechs Schülern steht gar eine „1“ vor dem Komma, lediglich vier Schüler schließen mit einer Note ab, die schlechter als 2,5 ist. „Das Gesamtergebnis der Qualis lässt sich rundum nur als „perfekt“ bezeichnen. Besser geht es einfach nicht. Alle Schüler dürfen jetzt richtig stolz sein“, betont Johann Deschu, Schulleiter der Mittelschule, die besondere Gemeinschaftsleistung des Abschlussjahrgangs.
Ohne Schweiß, keinen Preis
Die sensationellen Resultate kommen nicht von ungefähr. „Erfolg ist kein Glück, sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen. Das Leben zahlt alles mal zurück. Es kommt nur ganz darauf an, was du bist.“ Für Klassenleiterin Ines Neidlinger bringt der Song des Rappers Kontra K die Schüler und ihren schwierigen Werdegang in den vergangenen zwei Jahren auf den Punkt. Trotz aller intensiven Bemühungen ihrer Kollegen, den Unterricht während der Lockdowns einigermaßen aufrechtzuerhalten, bemerkt Neidlinger schnell Defizite bei den Schülern: „Ich habe sie in der achten Klasse übernommen. Pandemiebedingt hatten sie Lücken zum Beispiel in Mathematik.“ Obwohl jedes Schulkind den Spruch nur „Übung macht den Meister“ kennt, sind anfangs einige überrascht ob der Fülle der Hausaufgaben. „Die Schüler mussten sich erst wieder an einen normalen Schulalltag und das Pensum gewöhnen, phasenweise hatten sie ihre Prioritäten ein wenig anders gesetzt“, meint Neidlinger lachend. „Letztlich haben sie aber alle super mitgezogen. So haben wir in der achten alles aufgeholt und ab Ostern standen nur noch „Qualiaufgaben“ an. Die viele Arbeit hat sich am Ende ausgezahlt. Aber dieses Ergebnis habe ich definitiv nicht erwartet, denn das gibt es nicht so oft. Sie haben mich wirklich überrascht und jetzt bin ich sehr stolz“.
Kapitänin Neidlinger führt Mannschaft ins Ziel
Mit viel Charme, Witz und Augenzwinkern nimmt Schulsprecherin Victoria Fischer den Faden auf und sorgt für viele ausgelassene Lacher unter Mitschülern, in der Lehrerschaft und den anwesenden Verwandten. „Frau Neidlinger hat uns komplett zum Verzweifeln gebracht, nicht weil sie unsympathisch war, sondern weil sie uns unheimlich viel aufgegeben hat. Hätten wir gewusst, dass uns das zum Erfolg führt, hätten wir das früher wertgeschätzt.“ Victoria ist bemerkenswert locker auf der Bühne, meistert kleinere Texthänger souverän und erinnert noch einmal an ihre „Lieblingssprüche“ der Klassenleiterin, die wohl jedem Schüler in dieser oder ähnlicher Art bestens bekannt sind: „Leute, für mich ist das auch schon die sechste Stunde“, „Eine Aufgabe schaffen wir noch“, „Der Lehrer beendet den Unterricht“, „Das ist eigentlich Stoff der fünften Klasse“, „In English please“ oder „Gut, es ist euer Quali, ich rege mich nicht mehr auf.“ Schließlich bedankt sich Victoria im Namen ihrer Mitschüler bei „Sportskanone“ Ines Neidlinger: „Wir, als ihr Team, glauben, dass wir ohne sie niemals so gute Noten geschrieben hätten und vor allem den Quali so gut bestanden hätten.“ Johann Deschu würdigt das große Engagement der Klassenlehrerin ebenfalls: „Ines Neidlinger hat einen absolut entscheidenden Anteil an diesem großartigen Abschlussergebnis der Klasse.“
Alle wissen, wie es weitergeht
Eine bayerische Mittelschule vermittle ein „breites Wissen mit hohem Praxisbezug“, den Schülern „den Zugang zu vielen hochqualifizierten Ausbildungsberufen“ erleichtern soll, so Deschu. Entsprechend beginnt die Mehrheit der Absolventen in vielen unterschiedlichen Berufsbereichen eine Ausbildung. Zum einen in traditionellen Handwerksberufen wie Elektriker, Mechatroniker, aber auch im Dienstleistungsbereich wie als Fachkraft für Logistik, als Assistenz in einer Arztpraxis und im Sport- und Fitnessbereich. „Mit großer Wahrscheinlichkeit muss sich niemand Sorgen um die Zukunft machen“, zeigt sich Deschu zufrieden und stellt fest: „Obwohl Schule für einige in den vergangenen Jahren immer mal wieder unerträglich erschien, will ein Drittel weiter die Schulbank drücken, um die Mittlere Reife zu erlangen und das werden alle schaffen.“ Auch die beiden jeweils zweiten Bürgermeister aus Oberding und Eitting, Anton Nußrainer und Hermann Hofer, sind sichtbar angetan von dem Jahrgang.
Ines Neidlinger (Klassenleiterin) mit den besten: Yuma Metzger, Luca Kössinger und die drei Drittbesten (Schnitt je 1,7), Sophie Eibl, Lenny Roschke, Michael Nothas mit Schulleiter Johann Deschu.
Zukunft fest im Blick
Luca Kössinger ist der Beste des Jahrgangs (Schnitt 1,2). In wenigen Wochen will er eine Ausbildung zum Zerspannungsmechaniker beginnen. Der ehrgeizige 16-Jährige hat bereits ein klares Ziel vor Augen: „Ich will dann versuchen dort den Meister zu machen und werde dann hoffentlich so gut abschneiden wie hier.“ Der Spitzenschüler räumt aber rückblickend ein: „Ich stand zwar in der Jahresfortgangsnote auch schon auf 1,2 und dachte mir, dass ich eigentlich nicht mehr so schlecht abschneiden konnte, dennoch war das letzte Schuljahr anstrengend.“ Der „Zweitplatzierte“ Yuma Metzger (Schnitt 1,6, 17 Jahre) hingegen will weiter zur Schule gehen: „Das so gute Ergebnis war nicht klar von Anfang an, aber ich bin drangeblieben. Vermutlich will ich nach dem M-Zug weiter mit Schule machen, ich will das dann auf mich zukommen lassen. Ich schaue einfach step by step. Jetzt heißt es erst einmal Urlaub!“ Schulsprecherin Victoria Fischer rangiert mit einem Schnitt von 2,1 im besseren Mittelfeld. Auch die fröhliche 16-Jährige weiß genau, wo es für sie hingeht: „Ich mache jetzt eine Ausbildung zur Krankenschwester. Ich wollte schon immer in einem medizinischen Bereich arbeiten. Als Krankenschwester habe ich dann viele weitere berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Es macht mir einfach Spaß mit Menschen zu reden und mit ihnen umzugehen.“
Das Gesamtergebnis der Qualis lässt sich rundum nur als „perfekt“ bezeichnen. Besser geht es einfach nicht. Alle Schüler dürfen jetzt richtig stolz sein“
„Mit großer Wahrscheinlichkeit muss sich niemand Sorgen um die Zukunft machen“
Johann Deschu, Schulleiter der Mittelschule.
Die viele Arbeit hat sich am Ende ausgezahlt. Aber dieses Ergebnis habe ich definitiv nicht erwartet, denn das gibt es nicht so oft. Sie haben mich wirklich überrascht und jetzt bin ich sehr stolz“.
Ines Neidlinger, Klassenlehrerin.
„Wir, als ihr Team, glauben, dass wir ohne sie niemals so gute Noten geschrieben hätten und vor allem den Quali so gut bestanden hätten.“
Victoria Fischer, Schulsprecherin.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.