Viva la Vida in der Realschule Oberding

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Bereit für die Zukunft – die Absolventinnen und Absolventen der Realschule Oberding

Drei Klassen feiern ihren Abschluss – in Dirndl und Lederhose!

Der Anblick war ungewohnt: Statt wie sonst üblich in festlicher Abendkleidung kamen fast alle der 69 Absolventinnen und Absolventen der Realschule Oberding (RSO) in bayrischem Outfit. Sogar Konrektor Dirk Gärtner hatte sich mit Haferlschuhen und kurzer Lederhose dem Wunsch der drei Abschlussklassen angeschlossen, obwohl er unüberhörbar kein gebürtiger Bayer ist. Die Mehrzweckhalle war bereits mit Tischen und fantasievoller Dekoration für den großen Abschlussball hergerichtet. Am Vormittag des 19. Juli war jedoch erst noch die festliche Entlassfeier mit der Zeugnisvergabe.

Das Programm, das auf die Gäste wartete, war umfangreich. Es begann mit dem allgemein bekannten Pumuckl-Song, gespielt von der Bläserklasse 6. Dirk Gärtner moderierte die Feier und nach dem musikalischen Auftakt startete er als erster Redner mit seinem Grußwort. Gleich zu Beginn sagte er den Satz, der ihm am wichtigsten war: „Wir sind alle stolz auf euch!“
Er warf einen kurzen Blick zurück auf die Jahre, die die Schülerinnen und Schüler an der RSO verbracht hatten und erinnerte an denkwürdige Ereignisse der gemeinsamen Zeit. Besonders beeindruckt war er, wie groß die Aufmerksamkeit war, als er in einer Unterrichtsstunde von seiner Kindheit und Jugend in der ehemaligen DDR erzählte. Er weiß aus eigener Erfahrung, dass es sich lohnt, sich für die Demokratie einzusetzen und er appellierte an die jungen Frauen und Männer: „Kämpft für eure Rechte und lasst euch nicht beeinflussen von Besserwissern.“

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Bürgermeister Bernhard Mücke erinnerte sich an seine eigene Schulzeit, die ihm nicht unbedingt als erfolgreich im Gedächtnis geblieben ist. „Ich habe eine Schreinerlehre gemacht und bin jetzt Bürgermeister“ sagte er, „ihr seht, man kann es auch mit nicht so guten Noten zu etwas bringen.“ Den Absolventinnen und Absolventen wünschte er die Erkenntnis, dass das Leben nicht nur aus Lernen und Arbeiten besteht, sondern dass man auch etwas haben muss, das einen glücklich macht. „Lasst’s es krachen!“ riet er ihnen mit Blick auf den Abschlussball, bat aber, „lasst mir bitte die Halle stehen!“

Ebenso wie sein Stellvertreter befasste sich auch Schulleiter Martin Heilmaier in seiner Festansprache mit dem Thema „Demokratie“. Seine Frage, wofür dieser Begriff steht, beantwortete er gleich selber: „Es wurde viel aufgebaut, wir müssen gut darauf aufpassen.“ Mit Zitaten von bekannten Politikern verdeutlichte er das Wesen und den Wert der Demokratie und gab den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg: „Tretet ein für die Rechte, seid für andere da, bringt euch ein, z.B. in den Vereinen, bei der Feuerwehr, denkt mit, plant mit für unsere Gemeinde.“ Auch wenn er die Akzeptanz der Meinung anderer für wichtig hält, so warnte er doch vor Fake News, „man muss nicht immer alles glauben!“ Sein Appell: „Setzt euch ein für den Frieden! Jeder kann was tun, auch die Politiker, auch wir, auch ich, auch du!“

Sie sind die Jahrgangsbesten: aus der Klasse 10 a Louisa Peis (1,18) und Benedict Kurzbuch (1,27), aus der 10c Laura Megele (1,33)

Nach so vielen ernsten Worten durfte dann auch mal gelacht werden. Die beiden Schülersprecher Louisa und David traten ans Mikrofon und erinnerten nicht nur an gemeinsame Erlebnisse, sondern zitierten auch besonders interessante und bemerkenswerte Aussprüche ihrer Lehrkräfte. Ernst gemeint war allerdings ihre Empfehlung für Schulleitung und Lehrer, über die Erweiterung der politischen Bildung in der Schule nachzudenken.

Ehe es an die Verleihung der Zeugnisse ging, kam noch ein besonderer musikalischer Genuss. Vom Lehrerchor, angetan mit Baseball-Kappe und dunklem Hoodie, den Blick gesenkt, hörte das Publikum den Song „Junge“, der den Weg eines männlichen Familienmitglieds vom Kind zum Erwachsenen beschreibt. Gut möglich, dass der Text in mancher Mutter, manchem Vater Gedanken an eigene gegenwärtige Eindrücke weckte, der Junge war doch „so ein süßes Kind“. Viel Lachen und viel Beifall belohnte die Lehrerinnen und Lehrer für diesen gelungenen Auftritt.

Wichtigster Moment bei dieser Feier war die Zeugnisübergabe. Dass alle Beteiligten auf die erzielten Ergebnisse stolz sein können, zeigten die Notendurchschnitte. Alle hatten die Prüfungen bestanden, 13 Schülerinnen und Schüler mit einer 1 vor dem Komma. Die drei Jahrgangsbesten wurden besonders ausgezeichnet: Louisa Peis erreichte mit 1,18 den besten Gesamtdurchschnitt, gefolgt von Benedict Kurzbuch mit 1,27 und Laura Megele mit 1,33.

Geehrt wurden außerdem Schülerinnen und Schüler für großes soziales Engagement.

Der Abschluss-Song, mit dem die Klasse 10c die Feier beendete, war der beste Rat für die Zeit, die nun vor den jungen Frauen und Männern liegt – „Viva La Vida“ (Lebe das Leben).

Allerdings war dies dann doch noch nicht ganz der Schluss, denn Beppo und Jaggi kamen auf die Bühne, der eine mit der Ziach, der andere mit der Gitarre. Ihre musikalische Empfehlung dürfte allerdings für die meisten der Absolventinnen und Absolventen zu spät kommen: „Spicker schreibm…“

Allen, die noch weiter zur Schule gehen, geben Beppo und Jaggi den guten Rat: „Spicker schreibm…“

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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