Ehrengäste und Besitzer beim Tag der Offenen Tür im E-Werk Schweiger: (v.li) Fritz Schweiger, Marian Rappl (VBEW), Franz Schweiger, Landrat Martin Bayerstorfer und MdL Benno Zierer
Tag der Offenen Tür im E-Werk Schweiger
Die Dorfen – ausgehend vom Ismaninger Speichersee schlängelt sie sich durch die Landschaft, ehe sie in den Mittleren Isarkanal mündet. An ihrem Ufer stehen Bäume, wächst Gras, blühen Blumen, in ihrem Wasser tummeln sich Fische. Man kann sich kaum vorstellen, was für eine Kraft sie entwickelt, wenn sie auf eines der sieben Wasserkraftwerke trifft, die in regelmäßigen Abständen an ihrem Flusslauf entstanden sind. Eines dieser Wasserkraftwerke ist das E-Werk Schweiger, das seit Jahrzehnten in Oberding steht und von den beiden Cousins Fritz und Franz Schweiger geleitet wird. Am Tag der Offenen Tür, der im Rahmen der Bayerischen Energietage stattfand, hatten am 27. September Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen zu schauen.
Viele Interessierte schlossen sich den Führungen an, die Franz Schweiger den ganzen Nachmittag über anbot. Dabei konnte man die Anlage aus verschiedenen Perspektiven sehen und erfuhr Interessantes und Wissenswertes über den Betrieb. Eindrucksvoll gleich zu Beginn der Rechen, der automatisch den groben Schmutz heraushebt, der dann auf einem Fließband nach außen befördert wird. Material für den Kompost, aber auch immer wieder Zivilisationsmüll, der von Hand aussortiert werden muss.
Hier konnte man auch die Aufstiegshilfe für die Fische bestaunen, die von verschiedenen Fischarten mit Sprüngen überwunden wird. Die kleinen Becken zwischen den einzelnen Stufen werden, so Franz Schweiger, u.a. von kleinen Forellen für längere Zeit gelegentlich sogar als Habitat genutzt, weil sich dort auch Kleintiere angesiedelt haben, die den größeren als Nahrung dienen.
Nächste Station war das Herz der Anlage, nämlich der Raum, in dem der Generator steht. Die Wasserkraft bewegt die Turbine. Der Generator wird durch die Rotation der Turbine angetrieben und verwandelt die Kraft des Wassers in Strom. Hier gab es viele Fragen vor allem technischer Art, die Franz Schweiger ausführlich und kompetent beantwortete.
Landrat Martin Bayerstorfer: „Regionale Stromerzeugung durch Wasserkraft ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz!“
Plakate informierten über die positiven Aspekte der Stromerzeugung durch Wasserkraft und die Perspektiven für die kommenden Jahre. In seiner Begrüßungsansprache betonte Fritz Schweiger die Bedeutung der sieben Kleinwasserkraftwerke an der Dorfen, die bereits seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Klimaschonung darstellen, indem sie regionalen Strom produzieren und Haushalte und Betriebe in der unmittelbaren Umgebung damit versorgen. Durch die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Fischereibetrieben sei, so Schweiger, auch der ökologische Faktor nicht zu unterschätzen. Nicht nur interessierte Gäste aus Oberding und Umgebung waren gekommen, sondern auch zahlreiche Ehrengäste. „Wenn man bedenkt, was Wasserkraft bei uns bietet und trotzdem Gewässerschutz vorhanden ist“, so Landrat Martin Bayerstorfer in seinem Grußwort, „so ist der Familienbetrieb Schweiger vorbildlich.“ Als weitere Pluspunkte nannte der Landrat u.a. die Schaffung von Arbeitsplätzen und die große Wirtschaftsleistung. Ähnlich äußerten sich auch der CSU-Landtagsabgeordnete Benno Zierer sowie Marian Rappl, Hauptgeschäftsführer des VBEW (Verband der Bayerischen Energie und Wasserwirtschaft e.V.).
Spannende Vorträge gab es dann am Nachmittag zu den Themen „Elektromobilität“, „Das elektrifizierte Haus“ und „Fischbiologie“.
Damit es nicht nur bei Informationen blieb, war auch für Speis und Trank gesorgt. Wer sich traute, durfte sogar mit dem Förderkorb nach oben fahren und sich das E-Werk aus der Vogelperspektive betrachten.
Für Sie berichtete Maria Schultz.