Eine Führung durch die Pfarrkirche St. Martin

Kategorie: Kirche

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Volles Haus bei der Kirchenführung in St. Martin

200 interessierte Gäste in der Niederdinger Kirche

Zwei Kirchenführungen standen im Programm von „1275 Jahre Deang“. Im April konnte man bereits die Kirche in Oberding besichtigen (wir berichteten). Am Patroziniumssonntag im November bestand nun die Möglichkeit, sich die Niederdinger Kirche genauer anzusehen. Das Interesse war sehr groß, insgesamt waren fast 200 Personen in die Kirche gekommen, die bei den Führungen am Vormittag und am Nachmittag die Bänke füllten.

Die Kirchenführerin Yvonne Gentzsch und Kirchenpfleger Martin Kolbinger hatten einen ausführlichen und sehr interessanten Vortrag zu Geschichte und künstlerischer Ausstattung des Gotteshauses vorbereitet. So erfuhren die Zuhörerinnen und Zuhörer, dass mit dem Bau der Pfarrkirche St. Martin im Jahr 1758 begonnen wurde, eingeweiht wurde die Kirche am 16. Mai 1764. Dies war allerdings nicht die erste Kirche in Niederding, bereits viele Jahre vorher stand hier ein Vorgängerbau, von dem auch noch Abbildungen vorhanden sind. Die Kirche ist im typischen Erdinger Rokokostil geschaffen und weist einige ganz besondere Kostbarkeiten auf. Das ist vor allem die Schiffskanzel, ähnliche gibt es in ganz Bayern nur wenige. Das goldene Schiff trägt die eigentliche Kanzel, von der früher der Geistliche predigte. Christus sitzt im Schiff, Petrus rudert und Andreas steuert – ein Bild, das die Kirche im Wellenmeer der Stürme darstellt. Der Vortrag war sehr ausgewogen, Yvonne Gentzsch informierte zwar über historische Daten, sie nannte die Künstler, die die Figuren und die Altarbilder geschaffen hatten. Sie erklärte aber auch die Legende, die dem Deckenfresko zugrunde liegt und wies auf interessante Details hin wie z.B. die fein gestaltete Marmorierung an den drei Altären, das bayrische Rautenwappen am Tabernakel und die Inschriften am oberen Teil der Seitenwände. Bei Bau und Ausgestaltung der Kirche hatte man sich, so Yvonne Gentzsch, „gute Künstler geleistet!“

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Nach der Kirchenführung ging es auf die Orgelempore, wo der Organist Hans Kern die Niederdinger Orgel erklärte. Sie wurde 1901 vom königlichen Hoforgelbaumeister Franz Borgias März aus München geschaffen. Das Rokokogehäuse der ersten Orgel aus dem Jahr 1765 wurde dabei mit nur wenigen Änderungen größtenteils weiterverwendet. Die Orgel von St. Martin hat neun Register, 550 Pfeifen, 54 Tasten im Manual und 27 Tasten, die mit den Füßen gespielt werden und sie tut nach wie vor gut ihren Dienst. Eine Orgel braucht Luft, um die Töne hörbar zu machen. Früher bewegte man den Blasebalg, der diese Luft erzeugt, mit Körperkraft, heute erledigt diese Aufgabe ein Motor. Wer noch genügend Energie hatte, der stieg anschließend auf der steilen Holztreppe eine Etage höher zum Dachgebälk, sozusagen auf den Dachboden der Kirche, wo auch manches aufbewahrt wird, z.B. ein alter Priesterstuhl, und etwas, das man heute nicht mehr verwendet, nämlich das Kommuniongitter, das früher den Altarraum vom „Volk“ trennte und an dem die Gläubigen knieten, um die Kommunion zu empfangen. Etwas Kondition war nötig, um auch den Rest des Aufstiegs noch zu schaffen, denn jetzt ging es bis fast unter die Zwiebelhaube des Turms, wo die vier Glocken hängen, die 1962 in Erding gegossen wurden.

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Es war ein spannender Rundgang durch die gesamte Kirche, die nach dieser Führung mancher Gottesdienstbesucher vielleicht mit anderen Augen sehen mag. Die Gäste haben viel Interessantes zur Geschichte und zur Ausstattung erfahren, man hörte Jahreszahlen und Namen, an die man sich nach einiger Zeit vielleicht nicht mehr so genau erinnern wird. Bleiben wird für viele aber auf jeden Fall die Erfahrung, was für ein Kleinod die Niederdinger Kirche darstellt.

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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