Aus der Sitzung des Gemeinderats vom 29.03.2022

Kategorie: Gemeinderat

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Sitzungssaal-Oberding

Oberding hat nun vier eigene Feldgeschworene

Die Gemeinderatssitzung am Dienstag, 29.03.2022 stand im Zeichen des feierlichen Akts der Vereidigung der vier neuen Feldgeschworenen Oberdings. Nachdem die typischen Formalitäten (Bestätigung der Tagesordnung und der Sitzungsniederschrift) abgeschlossen waren, übergab Bürgermeister Bernhard Mücke nach kurzer Einleitung das Wort an Franz Traßl. Der Direktor des Vermessungsamts Erding klärte die Anwesenden darüber auf, dass eine Gemeinde bis zu sieben Feldgeschworene ernennen dürfe und dass diese dafür zuständig seien, über Abmarkungen und Grenzen zu wachen. Ihnen allein ist das Setzen und Entfernen von Grenzsteinen bei behördlichen Vermessungen vorbehalten. In Oberding war dieses verantwortungsvolle und traditionsreiche Amt bislang nicht besetzt gewesen, stattdessen hatten die Kollegen der Nachbargemeinde Eitting die Aufgaben mitübernommen. Nun haben sich auch hier Freiwillige gefunden, die dieses kommunale Ehrenamt auf Lebenszeit zukünftig übernehmen: Josef Hartshauser, Stefan Adlberger, Thomas Sellmaier sowie der Notzinger Gemeinderat Andreas Wachinger hatten im Vorfeld ihre Bereitschaft erklärt und wurden nach Beschluss des Gemeinderats auch gleich an Ort und Stelle vereidigt. Im Schwur wurden die vier neuen Amtsträger zur gewissenhaften und unparteiischen Tätigkeit sowie zur Bewahrung des sogenannten Siebenergeheimnisses verpflichtet, jetzt dürfen sie sich offiziell als „Oberdinger Feldgeschworene“ bezeichnen. Da die Statuten es vorsehen, dass insgesamt bis zu sieben Personen als Feldgeschworene bestimmt werden können, dürfen sich gerne auch noch weitere Bewerber für den Posten bei der Gemeinde oder bei einem der Würdenträger melden. 

 

Gemeinderatsitzung_Feldgeschworene 4

Stolz konnte Bürgermeister Bernhard Mücke die vier neu ernannten Oberdinger Feldgeschworenen präsentieren, v.l. Bürgermeister Bernhard Mücke, Josef Hartshauser, Andreas Wachinger, Thomas Sellmaier und Stefan Adlberger; rechts: Vermessungsamtdirektor Franz Traßl

 

Im Anschluss daran durfte Renate Kollmannsberger in ihrer Funktion als Leiterin des Bauamts der Gemeinde Oberding den Gemeinderat über die Neuerungen der Bayerischen Bauordnung informieren. Unter anderem erfuhren die Räte, dass es Änderungen im Abstandsflächenrecht gab, durch eine Vereinfachung ist es fortan in bestimmten Fällen möglich, dass der bisher vorgeschriebene Grenzabstand bei Bauvorhaben reduziert wird (Abschaffung des „Schmalseitenprinzips“). Dies soll eine Verdichtung des Wohnraums erleichtern. Außerdem profitieren Antragsteller zukünftig davon, wenn das Landratsamt zu viel Zeit für die Bearbeitung eines Bauantrags benötigt, sollte innerhalb von drei Monaten nach Eingang aller benötigten Unterlagen noch kein Bescheid vorliegen, gilt der Antrag automatisch als genehmigt. Diese sogenannte „Genehmigungsfiktion“ hat vor dem Gesetz denselben Stellenwert wie eine tatsächlich ausgesprochene Baugenehmigung.

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Kreisbrandinspektor Lorenz Huber erläutert Bedarfsplan und Sicherheitskonzepte

Als letzter Gastredner der Sitzung durfte dann noch Kreisbrandinspektor Lorenz Huber vortreten. Perfekt vorbereitet referierte der Oberdinger über die Belange der Feuerwehren der Gemeinde. Als Grundlage seines Vortrags nahm Huber eine ausführliche Studie, die er über mehrere Monate erstellt hatte und die den Istzustand sowie die Planungen der Floriansjünger für ca. 15 Jahre beinhaltete. Huber erklärte, dass jene Planungsvorgabe des Bayerischen Feuerwehrgesetzes, dass an Straßen gelegene Einsatzstellen innerhalb von maximal zehn Minuten nach Eingang der Meldung von der gemeindlichen Feuerwehr erreicht werden sollen, in Oberding sehr gut realisiert werden könne. Oberdings Floriansjünger lägen bei ihrer Ausrückzeit allesamt knapp unter bzw. bei genau fünf Minuten, also deutlich unter dem bayernweiten Durchschnitt. Der Kreisbrandinspektor sprach zudem die durchschnittlichen Einsatzzahlen sowie die altermäßige Zusammensetzung der einzelnen Feuerwehrvereine an. Insgesamt verfüge die Gemeinde über eine 221 Mann umfassende Stärke an aktiven Mitgliedern, dazu kommen noch 44 Jugendfeuerwehrler. 

Stolze Zahlen, wenn man bedenkt, dass auch die Stadt Erding bei einer fünffachen Einwohnerzahl nur über ähnliche viele Aktive verfügt. Huber ging zudem auf den Punkt der Risikobeurteilung ein, wodurch sich eine Fahrzeugmindestausstattung für jede einzelne Ortsfeuerwehr ergab. So sei der Kauf eines Drehleiterfahrzeugs für Oberding zukünftig unabdingbar, zumal es in den letzten Jahren Änderungen in Bezug auf ausgewiesene Fluchtwege bei Gebäuden gegeben hätte und dies nun über tragbare Leitern bzw. über die Amtshilfe von Erding oder der Flughafenfeuerwehr nicht länger gewährleistet werden könne. Danach kam Huber noch auf ein ebenfalls von ihm auf Wunsch der Gemeinde erstelltes Konzept für den Bedarf an Notstromaggregaten zu sprechen. Hier beschrieb er mögliche Szenarien, in denen ein flächendeckender Ausfall der Stromversorgung eintreten könne und wie in derartigen Fällen dann verfahren werden solle. Im Anschluss daran wurde schließlich einstimmig beschlossen, dass die Gemeinde Oberding mehrere fahrbare Stromerzeuger anschaffen will, außerdem sollen die vorhandenen Objekte und Anlagen sowie die Warnsirenensysteme überholt und damit für mögliche Einsatzfälle vorbereitet werden. 

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Für Sie berichtete Robert Hellinger.

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