Neben zahlreichen anderen Präsenten bekam Diakon August Bauer bei seiner Verabschiedung auch Bier geschenkt (v.l.n.r.: Diakon August Bauer, Bürgermeister Bernhard Mücke, Eittings Bürgermeister Reinhard Huber, 2. Bürgermeister Anton Nußrainer und Pfarrverbandsrasvorsitzender Klaus Fuchs)
Wie beliebt Diakon August Bauer bei den Gläubigen des Pfarrverbands Erdinger Moos wirklich war, das zeigte sich deutlich bei seiner Verabschiedung am Sonntag, den 04. Mai. Sowohl die Kirche Sankt Georg in Oberding als auch das benachbarte Bürgerhaus waren komplett voll, viele, viele Menschen waren gekommen, um die Möglichkeit zu nutzen, dem sympathischen Seelsorger persönlich Lebwohl zu sagen, der nun aufgrund der großen Distanz zu seinem Wohnort auf eigenen Wunsch in eine nähergelegene Pfarrei wechseln wird.
Los ging´s – wie könnte es auch anders sein – mit einem feierlichen Gottesdienst, den Diakon Bauer zusammen mit drei weiteren Geistlichen (Pater Thomas, Matthias Keßler und Josef Schmid) abhielt. Die Predigt war bei „seiner“ Messe dieses Mal freilich August Bauer vorbehalten, er zog Parallelen zwischen den Jüngern Jesu, die ihren Herrn nach dessen Auferstehung zuerst nicht erkannt hätten und den modernen Problemen und der Hektik im Alltag, die es einem oft erschweren würden, das Göttliche für sich selbst herauszufiltern. Am Ende des Gottesdienstes dann bedankte sich Diakon Bauer noch bei allen Anwesenden für die vielen tollen Begegnungen, die er in den letzten dreieinhalb Jahren im Pfarrverband erleben durfte. „Zusammenkommen, das ist das, was bleibt.“, so der bewegte Geistliche.
Danach ging es dann im Oberdinger Bürgerhaus weiter, der Pfarrverband Erdinger Moos hatte zum Abschieds-Weißwurstessen geladen. Neben vielen ehren- und hauptamtlichen Helfern und Mitarbeitern kam auch die fünfköpfige Familie des scheidenden Diakons, also August Bauers Frau sowie die vier gemeinsamen Kinder. Gegen 12:00 Uhr konnte Klaus Fuchs, seines Zeichens Vorsitzender des Pfarrverbandsrats Erdinger Moos, neben der Hauptperson Bauer auch noch den Geistlichen Rat Josef Schmid sowie Bauers Nachfolger Pater Thomas und die ehemalige Gemeindereferentin Claudia Dorfner begrüßen. Außerdem waren auch Bürgermeister Bernhard Mücke, sein Stellvertreter Anton Nußrainer sowie Eittings Oberhaupt Reinhard Huber zur Verabschiedung erschienen. Klaus Fuchs erinnerte in seiner kurzen Ansprache daran, was August Bauer während seiner Dienstzeit im Pfarrverband zu verantworten hatte (85 Taufen, 38 Beerdigungen, 5 Hochzeiten, mehrere Kommunion- und Firmvorbereitungen, Ministrantenbetreuung, usw.).
Laut Fuchs hat der „Gustl ois gmacht, er war und ist ein Seelsorger mit Leib und Seele“. Besonders am Herzen hätten ihm dabei auch die Krankenbesuche gelegen, hier hätten sich die vornehmlich älteren Damen schon immer sehr auf den gemeinsamen Ratsch mit dem geselligen Geistlichen gefreut. Zum Abschluss seiner Rede bedankte sich Klaus Fuchs noch einmal ganz herzlich für Bauers großartiges Engagement im Pfarrverband und wünschte ihm und seiner Familie weiterhin Glück, Gesundheit sowie Gottes Segen. Als Abschiedsgeschenk überreichte er ihm ein Bild mit sämtlichen Kirchen des Pfarrverbands Erdinger Moos sowie zwei Flaschen Wein. Nach zwei weiteren kurzen Geschenkübergaben im Namen aller Ministranten sowie sämtlicher Frauengemeinschaften des Pfarrverbands kam mit Bernhard Mücke auch das weltliche Gemeindeoberhaupt noch zu Wort. „Ich bin selbst nicht der fleißigste Kirchgänger“, damit begann der Bürgermeister seine kurze und launige Rede, was ihm Diakon August Bauer aber selbstverständlich nicht im Geringsten übelnahm. Immerhin hatten die beiden ja auch so in den letzten Jahren reichlich Gelegenheit, einander kennenzulernen, denn Bauer ließ es sich nicht nehmen, bei sämtlichen Ortsversammlungen oder anderen Terminen dabei zu sein. Dementsprechend bedankte sich auch Bernhard Mücke für die angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit, bevor er, ganz der weltliche Vertreter, einen Träger Bier an den jetzt ehemaligen Oberdinger Diakon überreichte.
Als letzter Redner folgte schließlich noch die Hauptperson. Diakon August Bauer nutzte seine „Runde zwei der Predigt“ hauptsächlich dafür, seine Zeit als Seelsorger hier Revue passieren zu lassen und sich nochmals bei allen Anwesenden für das entgegengebrachte Vertrauen und für den netten Kontakt zu so vielen völlig unterschiedlichen Menschen zu bedanken. Im Anschluss an seinen kurzen Vortrag konnte Klaus Fuchs dann zum gemütlichen Teil der Veranstaltung überleiten, und schon kurz darauf servierten die fleißigen Helfer des Pfarrverbands die Weißwürste und die Getränke, so dass es sich die Gäste so richtig schmecken lassen konnten.
Der Oberdinger Kurier hat Herrn Diakon August Bauer vor seinem Weggang noch ein paar Fragen gestellt:
OKU: Was genau ist der Grund für Ihren Wechsel von Oberding nach Freising?
Diakon A.B.:„Meine Familie und ich wohnen seit kurzem in Nandlstadt, da ist die Entfernung nach Oberding schon ziemlich groß. Ich habe vier Kinder und es gab schon häufiger Situationen, in denen Beruf und Familie kollidiert sind. Deshalb habe ich mich nun dazu entschieden, eine Stelle in der Nähe meines Wohnorts anzutreten. Von dem Wechsel in die Jugendseelsorge in Moosburg erhoffe ich mir, dass meine Arbeitszeiten zukünftig etwas geregelter ablaufen und viell. auch weniger berufliche Termine auf Wochenenden fallen werden. Alles in allem denke ich, dass sich die neuen Arbeitszeiten inkl. deutlich weniger Zeit auf der Straße familienfreundlicher gestalten werden.“
OKU:Fällt es Ihnen schwer, den Pfarrverband Erdinger Moos zu verlassen?
Diakon A. B.: „Ja, ich bedaure es sehr, hier wegzugehen. Aus meiner Sicht bin ich richtig gut mit den Menschen hier ausgekommen, ich habe mich sehr wohl und angenommen gefühlt. Es gab viele besondere Momente und Begegnungen. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Pfarrverbandsdenken hier weiter fortgeführt werden würde. Alle dürfen stolze auf ihre Ortschaften sein und sollen sich, wenn möglich, weiter in der Kirche engagieren. Kirche lebt vom Miteinander, vom Zusammenkommen und vom Gestalten und etwas für andere machen. Das durfte ich hier in vielen Gottesdiensten und Veranstaltungen erleben. Meinem Nachfolger Pater Thomas wünsche ich, dass er hier als Seelsorger genauso offen und gut aufgenommen wird, wie die Gemeinde es bei mir gemacht hat. Und allen Menschen wünsche ich Gesundheit, Gelassenheit und Gottes Segen auf ihren Wegen.“
Für Sie berichtete der Oberdinger Kurier.













