Aus der Sitzung des Gemeinderats vom 30. November 2021

Mit Dieter Frischmann und Marcus Zehentbauer stellten sich zwei Interessenten für den Erwerb von Gewerbeflächen im Gewerbegebiet Schwaig Eichenstraße-Ost persönlich vor. Den Anfang machte Frischmann, Inhaber des gleichnamigen Glasereibetriebs. Der 46-jährige Handwerksmeister wohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Niederding, seine Werkstatt hat er seit 2008 in Notzing. Seine beruflichen Schwerpunkte liegen auf dem modernen Glasbau im Innen- und Außenbereich, er fertigt ganz klassisch Spiegel und Duschen, aber auch Türen, Raumteiler, Küchenrückwände, Funkenschutz und vieles mehr. Zur Vergrößerung seiner Werkstatt würde er nun gerne in Schwaig ein „optisch ansprechendes“ Firmengebäude bauen, die „gläserne Werkstatt“ soll neben der Fertigungshalle (ca. 200 qm) auch noch einen Ausstellungsraum (25 qm) sowie ein Büro (25 qm) beherbergen. Dafür hätte Dieter Frischmann gerne eine Fläche von mindestens 500 Quadratmetern, falls möglich, könne es aber auch mehr werden (600 – 800 qm).

Nach ihm durfte auch Marcus Zehentbauer, seines Zeichens Mitinhaber des Logistikunternehmens Airfreight, sein Vorhaben vor dem Gemeinderat vorbringen. Die Firma Airfreight Express Global GmbH existiert bereits seit vielen Jahren, 2007 hat der damalige Geschäftsführer Zehentbauer zusammen mit zwei weiteren Investoren das Unternehmen aufgekauft. Seither wurde viel expandiert, neben dem Hauptsitz in Schwaig gibt es heute Niederlassungen in Frankfurt, Hamburg und Sáo Paulo (Brasilien), für die Zukunft ist eine weitere Dependance in Hong Kong geplant. Airfreight ist spezialisiert auf zeitkritische Logistikauflagen, zudem handelt es sich bei dem Unternehmen lt. Zehentbauer um keinen „klassisch einlagernden Speditionsbetrieb“, d.h. die Ware, die reinkommt, soll auch möglichst schnell zum Bestimmungsort verbracht werden. Für die seit Jahren stetig wachsende Firma wird der bisherige Sitz zu klein, deshalb hätte man nun gerne ein Grundstück in der Größenordnung von ca. 1.000 Quadratmetern erworben, auf dessen Fläche eine Logistikhalle mit ca. 450 qm sowie eine Bürofläche von ca. 200 qm entstehen sollen.

Für die geplanten Baumaßnahmen an der Moosstraße in Oberding wurden bereits bei der letzten Sitzung einige Änderungen besprochen. Herr Rehm vom Ing.Büro WipflerPLAN teilte den anwesenden Gemeinderäten nun mit, dass sämtliche Änderungswünsche nun in die weitere Planung eingearbeitet worden seien. Besonders wichtig war allen Beteiligten dabei, dass eine Breite von 2,50 Metern nicht unterschritten werden solle. Jene Stellen, an denen der Gemeinde derzeit nicht mehr als 2,20 Meter zur Verfügung stehen, sollen durch Grundstückszukauf (gesamte Zukaufsfläche: ca. 20 qm) auf die gewünschte Breite erweitert werden. Sollte der Rat der Empfehlung Rehms folgen und sich für ein „Alternatives Brückengeländer“ entscheiden, könne bei einem Aufpreis von ca. 12.000 Euro der Bedarf an zu erwerbendem Grund um etwa einen Quadratmeter reduziert werden. Das liegt daran, dass jene Geländervariante von außen an die Brücke angebracht wird, was neben dem Platzgewinn auch eine deutlich luftigere Optik bewirken soll. Bevor jedoch eine Entscheidung diesbezüglich getroffen wird, regte Bürgermeister Bernhard Mücke an, dass man sich ein Muster jenes Geländers zeigen lassen könne, damit man besser beurteilen könne, wie besagte Absicherung später aussehen kann. Herr Rehm erklärte, dass – sollte alles nach Plan laufen – Mitte März mit dem Abbruch der Brücke begonnen werden könne. Oberste Zielsetzung sei, dass die neue Straße im Herbst befahrbar sei, so dass die ansässigen Landwirte ihre Felder zur Hauptsaison auch gut erreichen könnten. Der Gemeinderat stimmte der Planung des Ing.Büros WipflerPLAN einstimmig zu, so dass jetzt die Ausschreibung der Gewerke erfolgen kann.

Da der aus dem Jahr 2008 stammende Aufstellungsbeschluss „Sondergebiet für unmittelbar flughafenbedingtes Gewerbe“ für das Gewerbegebiet Eichenstraße Ost in Schwaig nicht mehr zeitgemäß ist, stimmte der Gemeinderat der Aufhebung und im nächsten Schritt der Ausarbeitung eines Planentwurfs zur Neufassung des Bebauungsplans zu. Der Flächennutzungsplan für jenes Gebiet bleibt davon unberührt.

Um den Bau eines platzsparenden Parkhauses sowie eines Bus-Bahnhofs in unmittelbarer Nähe zum geplanten S-Bahnanschluss im Schwaiger Gewerbegebiet zu ermöglichen, bedurfte es ebenfalls der Zustimmung des Gemeinderats. Nachdem diese erfolgt ist, kann nun die CL MAP GmbH, München mit der Ausarbeitung des Planentwurfs „Sondergebiet Park & Ride Parkhaus“ betraut werden.