Die letzten Reste des Containerbaus in der Luft
Die fliegenden Klassenzimmer
Da schweben sie hoch über dem Wasserzweckverband von dannen, die 15 Schulräume. Dabei handelt es sich nicht um die ersten Sätze des kürzlich entdeckten Fortsetzungsromans von Erich Kästner, sondern um den Abtransport der Container an der Realschule. Die engen Platzverhältnisse verlangen vom Abtransport der zeitlich begrenzten Unterbringung für die Schüler eine logistisch und organisatorisch Maßarbeit. „Zwei Kräne kamen zum Einsatz, um sie auf- und wieder abzubauen, eine direkte Zufahrt ist nicht möglich. Die Firma hat die Feuerwehrzufahrt genutzt und alles professionell und perfekt umgesetzt“, zeigt sich Alexander Rott, Mitarbeiter im Bauamt, sehr zufrieden. „Den Abbau haben wir bewusst in die Pfingstferien gelegt, da der Kran dort im Einsatz war und es nochmal deutlich schwieriger wäre, wenn sich Schüler auf dem Gelände befinden würden. Schwebende Lasten sind immer gefährlich.“
Nach rund sechs Jahren Containeranbau auf drei Etagen sieht die verlassene Fläche noch ungewohnt aus. Immerhin beträgt sie 27 Meter in der Länge und mehr als 15 Meter in der Breite. „Im Nachgang müssen wir noch ein paar Erdarbeiten erledigen. Dort soll eine schöne Wiese stehen, also eine Rasenfläche für die Schüler, die für mehr Pausenraum sorgen soll“, erklärt Rott. Alles sei im Zeitplan, trotz Corona, wie der Bauamtsmitarbeiter erläutert: „Wir waren mit dem Schulneubau unsicher und wussten nicht, ob wir das mit dem Material und der Man-Power hinbekommen, aber wir hatten genügend Puffer kalkuliert. Es war eine sehr gelungene Planung, hervorragend ausgeführt, die Zusammenarbeit aller Beteiligten, Firmen, Verwaltung und dem Gemeinderat lief sehr gut.“ Auch der Plan mit der Anmietung der Container ist aufgegangen: „Es gab kurzfristige Überlegungen, sie anzuschaffen. Letztendlich war es die richtige Entscheidung, mit der Miete fahren wir tatsächlich günstiger.“
Fürs Erste seien die meisten Bauarbeiten abgeschlossen, lediglich in der alten Grundschule stehen noch Maßnahmen an.
Seit ihrem und dem Umzug der Mittelschule im November vergangenes Jahr verfügt die Realschule nun über ein deutlich größeres Platzangebot. Im Juli starten die restlichen Renovierungen der Bodenbeläge, Beleuchtung, dazu
sollen Malerarbeiten für frischen Glanz und eine einladende Lernatmosphäre sorgen. „Im September wollen wir fertig sein“, sagt Alexander Rott und ist überzeugt zur großen Erleichterung der Schüler- und Lehrerschaft: „Ich denke, dann sind soweit erst einmal alle Bedürfnisse zufrieden gestellt und der Schulbetrieb kann laufen. Ein Schulhaus ist doch etwas ganz anderes als der Unterricht in Containern, die zwar dem nötigen Standard entsprachen, aber eben nur eine vorrübergehende Lösung waren.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl. Foto: Norbert Simmet.