Die Aufsteiger in die Kreisklasse
Herrenmannschaften vom TuS Oberding wieder im Training
Corona ist zwar noch nicht ganz geschlagen, aber so langsam muss der Virus das Feld räumen und Platz für die Kicker machen. Denn die sind heiß nach der monatelangen Spiel- und Trainingspause. So erscheinen die Spieler zur ersten Einheit, bis auf wenige, die verletzungsbedingt nicht teilnehmen können, vollzählig auf dem Gelände des TuS Oberding. „Unsere drei Herrenmannschaften dürfen ab sofort wieder aufs Feld“, berichtet Tobias Huber, Abteilungsleiter Fußball im Verein, begeistert: „Wir dürfen wieder in Gruppen von 25 Mann im Freien trainieren. Das ist etwas ganz anderes, wenn sich alle wieder gegenseitig sehen und so sollen sie dann in den Sommer gehen“, erklärt Huber und weiter: „Ich denke, wir haben alle mehr gelernt zu schätzen. Alleine, dass wir wieder im Biergarten oder in einem Café sitzen können und aus richtigen Gläsern und Tassen trinken zu können und nicht mehr aus dem „to-go-Becher“. Und jetzt dürfen wir auch wieder Fußball spielen!“
3.600 Kilometer Fitness bringt die Weihnachtsfeier in Schwung
Auch in Sachen Fitness besteht nach der monatelangen Pause kein großer Grund zur Sorge: „Nur wenige haben Konditionsprobleme“, beobachtet Vorstand Hubert Merklein die Trainierenden: „Bei Einzelnen fehlt es da sicher noch“, bestätigt Tobias Huber: „Aber die beiden Trainer haben schon immer drauf geschaut und die Spieler angehalten, etwas zu tun.“ Ganz besonders Nelson Pones. Der Coach der Zweiten Mannschaft initiiert im Februar eine besondere „Lauf-Challenge“. Über eine App ruft er, gemeinsam mit den anderen Trainern, die Spieler auf, wöchentlich mindestens zehn Kilometer zu laufen und macht daraus einen Wettbewerb. „Wir haben Teams zusammengelost, damit alle mitziehen, auch die Schwächeren haben Gas gegeben“, erklärt Tobias Huber. „Das wurde über die App aufgezeichnet, jeder konnte das einsehen und die Teamwertungen haben wir regelmäßig in einem Online-Treff präsentiert, jeder mit einem Bierchen in der Hand.“ In der Corona-Not joggt der Sportler Kilometer. Immerhin arbeiten die 35 Sportler so über fünf Wochen effektiv an ihrer Grundlagenausdauer und kurbeln die Stoffwechselaktivität an. Gemeinsam kommen die Vereinskameraden auf über 3.600 Kilometer. „Die Spitzenreiter Kevin Röger, Pat Fröhlich und Basti Heuberger sind um die 250 Kilometer gelaufen“, freut sich Huber und meint lachend: „Andere haben gerade das gemacht, was sie mussten, um im Team was beizusteuern.“ Auf die ersten drei Einzelleistungen und Teams wartet nun eine Prämierung im neuen Clubhaus, sobald das wieder möglich ist. „Wir wollen unsere Kultveranstaltung, die Weihnachtsfeier, die wegen Corona ausfallen musste, mit allem Drum und Dran im Sommer nachholen, mit Christbaum. Wir feiern dann den Aufstieg.“
„Jetzt geht es bei null los. Nach zwei Jahren mit vier, fünf Spielen können wir es kaum erwarten.“
Tobias Huber, Abteilungsleiter Fußball, TuS Oberding
An einem Strang
Seit Jahren bedingt die Nähe zum Flughafen ein ständiges Kommen und Gehen der Spieler in Oberding: „Wobei es in letzter Zeit eher ein Kommen ist, sonst könnten wir nicht drei Mannschaften melden“, meint Tobias Huber erfreut. Es sei ein guter Haufen, der nicht darunter leidet, wenn jemand das Team verlässt:„ Das ist kein Beinbruch. Wir treten gemeinsam als Gruppe auf, die sich auch außerhalb des Fußballs trifft, nach den Spielen noch gemeinsam ein Bierchen trinkt und etwas zusammen unternimmt. Es ist das Kreisklassen-Fußballerleben“, so Huber. Im Gegenzug zu den Nachbarn vom FC Schwaig, die nächste Saison in der Landesliga antreten: „Da wird das in Zukunft strenger zugehen. Aber wir gönnen ihnen den Aufstieg und gratulieren herzlich. Das ist für unsere Gemeinde etwas ganz Tolles“, betont Huber. Auch die Spielgemeinschaften im Jugendbereich der beiden Vereine sei erwähnenswert: „Das läuft besser als je zuvor“, offenbart Huber: „Keiner hätte es geglaubt, dass sich die beiden Konkurrenten so gut verstehen.“ Wie lange, ist jedoch fraglich, denn in der kommenden Saison trifft die Zweite Mannschaft des FC Schwaig nach ihrem Abstieg auf die Zweite Mannschaft des TuS Oberding, dem Aufsteiger aus der C-Klasse, zum klassischen Derby: „Darüber freuen wir uns sehr, denn das ist ja auch für eine Gemeinde etwas ganz Besonderes“, sagt Huber. Die Erste Mannschaft tritt in der kommenden Saison wieder in der Kreisklasse an, worüber Tobias Huber recht froh ist: „Vor dem Abbruch der Spielsaison waren wir im unteren Tabellendrittel. Da kam uns der Abbruch schon recht Jetzt geht es bei null los. Nach zwei Jahren mit vier, fünf Spielen können wir es kaum erwarten.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl. Fotos: Archiv.
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