100-jähriges Gründungsfest des Krieger- und Soldatenvereins Notzing. 15 befreundete Vereine gratulieren mit ihren Fahnenabordnungen.
Mit vielen Gästen wird zwei Tage lang gefeiert.
Am 20. und 21. Juli war in Notzing großes Feiern angesagt. Begonnen hat es am Samstag mit dem Bier- und Weinfest, zu dem sich zahlreiche Gäste einfanden. Die Stimmung an diesem lauen Sommerabend war bestens. Bei Bier vom Fass, süffigen Weinen und Schmankerln aus der Küche, untermalt von Unterhaltungsmusik, saß man gemütlich bis in die späte Nacht zusammen. Die Aperitif-Bar war gut besucht und die angebotenen Sprizz-Variationen und Sommerdrinks waren begehrt.
Am Sonntag fand dann das 100-jährige Gründungsfest des Krieger- und Soldatenvereins Notzing statt. Ortsauschuss und Kriegerverein arbeiteten bei Organisation und Ausführung des Festsonntags Hand in Hand und gutes Wetter war bestellt. 15 Vereine mit ihren Fahnenabordnungen begleiteten den Krieger- und Soldatenverein Notzing zum Gottesdienst am Kirchplatz. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder am Kriegergrab ging es, angeführt von der Blaskapelle Moosinning, zum Festzelt am Bürgerhaus.
In seiner beeindruckenden Festrede blickt der 1. Vorsitzende Georg Maier auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurück.
In seiner beeindruckenden Festrede blickte der 1. Vorsitzende Georg Maier auf die Anfänge des Vereins zurück, dessen Wurzeln bis in die 1870er-Jahre reichen. Auslöser für die Gründung von Krieger- und Veteranenvereinen war der deutsch-französische Krieg 1870/71, in dem Bayern an der Seite Preußens gegen Frankreich kämpfte und aus dem Preußen als Sieger hervorging. Die Gemeinden Oberding und Notzing veranstalteten am 6. August 1871 in Oberding gemeinsam ein großes Sieges- und Friedensfest. Dabei entstand in der Pfarrei Aufkirchen mit den Ortschaften Aufkirchen, Notzing, Kempfing und Stammham im Februar 1922 ein selbstständiger Verein. Bereits im Juli 1922 wurde dann die Vereinsfahne geweiht, die nach zwei Restaurierungen und einigen Umarbeitungen nach wie vor die aktuelle Fahne des Vereins ist.
1928 wurde an der Südseite der Notzinger Kirche ein Kriegerdenkmal errichtet, auf dem die Namen der 27 Gefallenen des 1. Weltkriegs aus der gesamten Pfarrei Aufkirchen eingraviert wurden. War der 1. Weltkrieg bereits eine menschliche Katastrophe, so sollte der 2. Weltkrieg einen noch höheren Tribut fordern. 42 Gefallene und 16 Vermisste aus der Pfarrei Aufkirchen – praktisch keine Familie blieb verschont.
1945 wurden von den Besatzungsmächten alle Krieger- und Soldatenvereine bis auf weiteres verboten. Erst 1952 war es wieder erlaubt, Krieger- und Veteranenvereine zu gründen, die sich um das ehrende Gedenken an die Gefallenen und Vermissten kümmern konnten. Wieder waren es hauptsächlich die Heimkehrer aus Krieg und Gefangenschaft, die im Februar 1952 den Verein reorganisierten.
Laut Satzung ist der damalige Krieger- und Veteranenverein Notzing-Aufkirchen eine Organisation von alten und jungen Kriegsteilnehmern der beiden Weltkriege 1914-18 und 1939-45 und trägt den Namen „Krieger- und Veteranenverein Notzing-Aufkirchen“.
Mit der Kassentrennung zwischen den Ortsgruppen Notzing und Aufkirchen im Jahre 1954 wurden die beiden Ortsgruppen jedoch immer selbstständiger. 1998 wurde die Vereinssatzung überarbeitet und den aktuellen Bedürfnissen der Zeit angepasst. Der Name des Vereins lautet seitdem: „Krieger- und Soldatenverein Notzing-Aufkirchen“.
Nachdem der Verein neben Bundeswehrsoldaten und -reservisten auch für fördernde und weibliche Mitglieder geöffnet wurde, entwickelten sich die Mitgliederzahlen in beiden Ortsgruppen recht erfreulich, was sich allerdings durch die Aussetzung der Wehrpflicht 2011 wieder verändert hat
Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder am Kriegergrab
Mit einem Blick auf Gegenwart und Zukunft beendete Georg Maier seine Ansprache: „Was uns als Verein betrifft, werden wir gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge weiterhin unsere Friedensarbeit fortführen nach dem Motto: Für den Frieden durch Erinnern – die Toten verpflichten die Lebenden.“
Nach so vielen ernsten Worten folgte der gemütliche Teil. Im Festzelt war mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen bestens für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Auch für die Kinder gab es ein Programm mit Eis- und Süßigkeiten-Stand, einer Hüpfburg, einem großen Sandhaufen mit vergrabenen Schätzen und dem Kasperltheater.
Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag von der Blaskapelle Moosinning und erst am späten Nachmittag klang dieser gelungene Festtag allmählich aus.
Mit der Blaskapelle Moosinning und den Fahnenabordnungen der Vereine geht es vom Kirchplatz zum Festzelt am Bürgerhaus.
Für Sie berichtete Maria Schultz. Fotos: OKU
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